Gestern hatte sich die immer größer werdende Gemeinschaft der WOL Aktivisten bei Microsoft in Bad Homburg getroffen. Vorne weg: Gibt es ja selten, aber diese Runde besteht nur aus netten, engagierten und mitteilungsfreudigen Menschen – einfach eine angenehme und motivierende Runde. Neben einigen Aktivisten vor Ort, virtuell zugeschalteten Einzelaktivisten und einer Truppe der IBM aus Ehningen hat sich noch John Stepper (Deutsche Bank, New York) via Skype virtuell eingefunden. Die Teilnehmer kommen aus großen Unternehmen, z.B. Continental, Bosch, Deutsche Bank, T-Systems, von Softwareherstellern wie IBM und Microsoft sowie aus der Ecke der Social Collaboration/Digital Transformation Berater.
John Stepper ist der „Erfinder“ von WOL. Er hat gestern über seinen Erfahrungen und Erlebnisse der letzten Wochen und Monate berichtet und uns einen Einblick gegeben, wie sich WOL weltweit entwickelt. Der große Charme von „Working out loud“ ist, dass es ein vergleichsweise einfacher, strukturierter und trotzdem offener Ansatz ist, um persönliche Netzwerke in einer virtuellen, verteilten und vernetzten Welt aufzubauen. Es ist kein Hexenwerk, keine Raketenforschung, von der Vorbereitung her einfach, hat wenig bis gar keine Hürden (außer man legt sich die Latte bei der Durchführung selbst zu hoch) und ist in der Durchführung für jeden machbar.
Es ist einfach einfach
Warum betone ich das? Ganz einfach. In der Welt der vielfältigen Methoden und tollen Ansätze, wird meist ein großer Aufwand betrieben. Dadurch werden (oftmals) die Kosten und der Aufwand hochgetrieben und die schnelle und einfache Nutzung erschwert. WOL braucht keine ausgefeilte Technik, es kann ohne und mit Computer (Webkonferenz und Social* Plattform) eingesetzt werden. WOL braucht kein aufwendiges Setup. WOL braucht keine zertifizierten Trainer (auch wenn es sicherlich hilft, wenn es im Unternehmen Kollegen gibt, die sich im Vorfeld damit auseinander gesetzt und sich vorbereitet haben). WOL braucht Engagement und den Willen, sich persönlich weiterentwickeln zu wollen.
#WOL vs. Handball EM – leise im Hintergrund pic.twitter.com/oNn2iP7s0U
— Joachim Haydecker (@yolante) January 20, 2016
Wozu Ziele?
Was war das Ziel dieses Treffens? Keine Ahnung, es gab kein Ziel. Upps, ja, so ist „Working out loud“! In einer Welt, die davon getrieben ist, permanent irgendwelche festen Ziele in einer KPI-geprägten und karriereorientierten Unternehmenswelt zu erreichen, ist das Arbeiten in Netzwerken und WOL ein Gegenpol. Nicht, dass die anwesenden Überzeugungstäter nicht auch etwas erreichen und ihren Job so gut wie möglich machen wollen. Aber sie machen es anders: Sie wollen gemeinsam Ziele erreichen (auch wenn man persönlich erstmal davon nichts hat), ohne Ellenbogen und nicht auf kurzfristigen Erfolg „auf Teufel komm raus“ ausgerichtet.
Es wird gelebt!
Katharina Perschke (Bosch) und Harald Schirmer (Continental) haben berichtet, wie sie diese neue Methode im Unternehmen einsetzen. Die Unternehmen treiben den Wandel in das Digitale Zeitalter schon seit langem voran. Für die beiden (und ihre Kollegen) die Methode ein wichtiges Element, um die Vernetzung, die Veränderung der eigenen Haltung zum Thema, Ausbildung, Leadership-Training und letztendlich auch die Nutzung der „Social Plattformen“ zu stärken. Nicht aus Selbstzweck, sondern um ihre großen Unternehmen auf dem Weg in die digitale Zukunft weiter fortzuführen.
Barbara Koch von der IBM hilft es, um die aktuellen „Digital“ Themen auch im eigenen Haus voranzutreiben. Bei seinen Kunden nutzt es Ragnar Heil (Microsoft), um von der Technikdiskussion wegzukommen und über die Möglichkeiten zu sprechen, wie in einer vernetzten Welt gearbeitet werden kann. Das versuchen wir Social-Prediger alle! Mit WOL ist es jedoch einfacher, da die Ergebnisse nach einem Circle sehr greifbar, persönlich und somit für (fast) jeden nachvollziehbar sind.
Der Initiator der deutschen „Working out loud“-Gruppe – Jochen Adler von Netmedia – hat eine auf Microsoft Produkten basierte Anwendung gezeigt, um WOL Circle bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Außerdem haben wir gezeigt bekommen, wie man WOL mit IBM Connections umsetzen kann.
WOL regt zum Diskurs an!
Viele Diskussionen gab es. Jeder in der Runde hat WOL selbst ausprobiert und erlebt. Fragen wurden beantwortet und neue Ideen entwickelt.
Hat sich das Treffen gelohnt: Auf jeden Fall. In einer überregulierten Welt, in der Unternehmen jeden Vorgang in abgestimmte Prozesse zwängen und jeglicher Freiraum reglementiert wird, gleichzeitig jedoch starke Veränderungen anstehen, die viel Kreativität verlangen um Lösungen zu finden, ist WOL und der Erfahrungsaustausch etwas sehr wichtiges.