Bei der Recherche und dem Querlesen für den aktuell laufenden MOOC Leuchtfeuer 4.0 habe ich einen schon etwas älteren Beitrag mit dem Titel „Kreative Räume: An welchen Orten die besten Ideen entstehen?“ im Handelsblatt gefunden. Darin wird in einer Bildergeschichte erzählt, wo die Firmenchefs ihre besten Ideen entwickeln. Da sind ein paar sehr interessante Orte außerhalb des Unternehmensgeländes dabei:
#Skilift #Joggen #Segelboot #Autofahren #Fahrrad #Rasieren #Kaltes Wasser #Garten #Bett #Stehpult mit Drink in der Hand
Für mich ist das Spannende an diesem Thema, gewähren diese Chefs ihren Mitarbeitern auch diese Räume? Warum sollten sie? Schließlich hat dieser Personenkreis eine 60+ Stundenwoche (steht so nicht im Text, ist nur eine Mutmaßung meinerseits) und danach gehen sie dann joggen, um ihre Ideen zu entwickeln. Wenn das der Chef kann, dann können das die anderen im Unternehmen auch gerne tun!
Jetzt kann man sich auf Fehlersuche begeben in den letzten beiden Sätzen.
- Warum 60+ Stunden!
- kreative Ideen erst beim Joggen!
Was war vorher mit dem Gehirn los? Wer oder was hat dafür gesorgt, dass das Hirn erst jetzt frei wird? Könnte man sich auch einmal überlegen, warum das so ist! - Ideen für das Unternehmen beim Joggen = Arbeitszeit?
- Was hat ein Mitarbeiter davon, nach der Arbeit Ideen für das Unternehmen zu entwickeln?
- Wenn die Ideen nach der Arbeit beim Joggen so wichtig sind für das Unternehmen, warum ist dieser „Kreativitätsraum“ nicht ein Teil des Unternehmens? Oder andere Aktivitäten!
- Was ist aber, wenn der Chef (das Vorbild) nicht beim Joggen sondern beim Rasieren die besten Ideen bekommt. Müssen sich dann alle(!) Mitarbeiter/innen morgens … Andere Diskussion.
Die Frage zielt aber darauf ab, dass häufig tolle Innovationen, wie man etwas besser machen kann, auf alle überträgt. Sprich, der Chef geht gerne joggen und fühlt sich wohl dabei, also gehen alle joggen!
Stress, nervige Kollegen, besserwisserische Vorgesetzte – es gibt viele Gründe für Einfallslosigkeit am Arbeitsplatz. So ist es nicht erstaunlich, dass gerade einmal 3,4 Prozent aller Deutschen finden, ihr Arbeitsumfeld fördere Kreativität. Satte 9,9 Prozent weichen zum Grübeln und Überlegen folgerichtig auf das stille Örtchen aus: Sie haben ihre besten Ideen auf der Toilette.
Da stellt sich mir die Frage: Warum gibt es auf Toiletten kein WLan oder kein Stift und Papier mit Draufschreibqualität in Blockform und warum gibt es keinen anderen Raum außer der überdachten Raucherecke for der Kantine, um kreative Ideen zu entwickeln und sich auszutauschen – für alle Mitarbeiter!
Auf der anderen Seite aber, sind feste Räume, egal wie kreativ gestaltet, überhautp der richtige Weg? Warum? Weil hier wieder etwas zementiert wird und genutzt werden muss! Vielleicht passen sie auch nicht jedem? Aber nun sind sie da, die neuen Räume, also geht gefälligst hin – hat ja schließlich einen Haufen Geld gekostet.
Gedanken eines Raumlosen!